Made in Berlin: Start-ups boomen in der Hauptstadt
Statistisch gesehen wird alle 20 Stunden ein neues Start-up in der Hauptstadt von Deutschland gegründet. Bundesweit gibt es keinen anderen Standort, der für Firmengründer so interessant ist wie Berlin. In ganz Europa ist die Hauptstadt in dieser Kategorie “Startup Gründer” absoluter Spitzenreiter. Inzwischen hat sich hier ein Netzwerk für Jungunter- nehmer gebildet, dass sie bei der Gründung eines Start-ups unterstützt. Und auch von öffentlicher Seite ist die Förderung gewollt – gute Voraus- setzungen für Start-ups „Made in Berlin“.
Europaweit wurden vergangenes Jahr nirgendwo so viele Investitionen in neue Unternehmen getätigt wie in Berlin. Während in anderen Gründungszentren, beispielsweise im Silicon Valley, von einer Beruhigung des Marktes gesprochen wird, boomt das Geschäft der Start-ups in der Hauptstadt. Die Beteiligungsgesellschaft der Investitionsbank Berlin gilt als erste Anlaufstelle für Jungunternehmer, die sich Kapital für ihre Geschäftsvorhaben beschaffen möchten. Ein Anstieg der Investitionen von fast 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zeigt den Bedarf an frischem Kapital für Start-ups. 17,3 Millionen Euro wurden investiert, um neue Geschäftsideen finanziell zu unterstützen.
Noch viel größer ist die Zahl der Investitionen, die berlinweit von nationalen und internationalen Finanzgebern getätigt wurden. 2,1 Milliarden Euro flossen allein 2015 in Berliner Start-ups, so viel wie nie zuvor. Firmengründer, die einen Kredit von der Investitionsbank erhalten, werden automatisch interessanter für große Investoren. Eine Förderung durch die landeseigene Bank kommt einem Qualitätssiegel gleich, das weitere Geldgeber anlockt.
100.000 neue Stellen durch Start-ups
Nicht nur die Investitionsbank befeuert den Boom der Start-ups in Berlin. Zahlreiche Hochschulen der Stadt bringen ambitionierte Absolventen hervor. Sie gründen entweder selbst ein Unternehmen oder unterstützen als gut ausgebildete Fachkräfte vorhandene Start-ups mit ihrem Know- how. Die Stadt selbst steht international hervorragend da, wenn es um Invention geht. Einzig bei der Umsetzung neuer Ideen in wettbewerbsfähige Produkte sehen Experten noch Verbesserungs- potenzial. Bis 2020 könnten mehr als 100.000 neue Stellen durch Start-ups entstehen. Zu diesem Ergebnis ist die renommierte Unternehmungs- beratung McKinsey in einer Studie gekommen. Berlin könnte damit zur Start-up-Metropole in Europa aufsteigen. Viele der neuen Stellen werden von hiesigen Fachkräften besetzt, aber auch international kommen immer mehr Jungunternehmer nach Berlin. Sie schätzen das urbane Leben und die entspannte Atmosphäre der weltoffenen Metropole an der Spree.
Berlin Mitte ist der Mittelpunkt der Start-up-Welt
Die meisten der neuen Stellen finden sich in Berlin Mitte, denn der Start-up-Boom konzentriert sich ganz wesentlich auf das Zentrum Berlins. In Berlin-Mitte siedeln sich mit Abstand die meisten neuen Unternehmen an, es folgen Friedrichshain und Kreuzberg, in den Randbezirken werden hingegen kaum neue Start-ups verzeichnet. So versuche sich die jungen Gründer auf dem Weg, den auch andere Unternehmen vor ihnen gegangen sind: Paradebeispiele für erfolgreiche Start-ups "Made in Berlin" sind DaWanda, Zalando oder Zanox. Auch sie haben in Berlin ihre Zelte aufgeschlagen und sind zu sehr erfolgreichen Unternehmen aufgestiegen. Firmengründer kommen entweder gleich in eigenen Geschäftsräumen unter oder mieten sich in sogenannten Coworking Spaces ein. Das Betahaus ist eine begehrte Adresse in der Bundeshauptstadt, ebenso die MobileSuite. Zudem finden Jungunternehmer in Mitte das beste Netzwerk für ihre Unternehmungen. Viele Agenturen, die sie bei der Firmengründung unterstützen, haben hier ihren Sitz.